FAQ

Als Zeitvorgabe für das gesamte Curriculum empfehlen wir
– ca. 1 Jahr für das Kindergarten-Programm und
– ca. 3 Jahre für das Grundschule-Programm,
damit die Kinder jeweils ausreichend Zeit zum praktischen Umsetzen zwischen den Lektionen haben.

Eine Wiederholung einzelner Lektionen ist aus unserer Sicht nur in den wenigsten Fällen sinnvoll. Meist ist es förderlicher, verstärkt auf eine Umsetzung der erlernten Fähigkeiten im Alltag hinzuarbeiten, und entsprechende Möglichkeiten der „sozialen Partizipation“ zu ermöglichen. Das unterstützt die Festigung der erlernten Fähigkeiten im Regelfall besser, als ein Wiederholen einzelner Lektionen.

Wir empfehlen, die Lektionen möglichst regelmäßig in ca. einwöchigen Abständen durchzuführen. Letztlich entscheidet aber jeweils die Erziehungs- bzw. Lehrkraft, welches Tempo für Ihre Kinder am besten geeignet ist. Idealerweise wird die nächste Lektion erst dann durchgeführt, wenn die Lerninhalte der vorherigen Lektion von den meisten Kindern verstanden wurden und genügend Zeit zum praktischen Umsetzen im Alltag gegeben wurde.

Hierfür können folgende Ideen hilfreich sein:

  • Verwendung des Faustlos-Logos auf Informationspapieren, Plakaten, Buttons usw.
  • Regelmäßige Teambesprechungen zu Faustlos-Inhalten (Intervision)
  • Einbezug der Eltern (z.B. durch Faustlos-Informationsstunden, HPZ-Elternschule, Informationsfilm, …)
  • Umsetzung von Faustlos-Inhalten per kreativer Aktionen (z.B. Kinder-Theater, Mal-Aktionen, Wettbewerb zur Entwicklung eines „Faustlos-Superhelden“, …)
  • Ausstellungen zu Faustlos-Themen (z.B. Zeichnungen, Texte der Kinder)
  • Kooperation mit anderen Institutionen (Kindergärten, Schulen)

Für die Umsetzung von Faustlos in jahrgangsgemischten Klassen gibt es keine einfache (Patent-)Lösung. Die Lösungsmöglichkeiten hängen stark von der jeweiligen Stunden- bzw. Schulkonzeption ab. Wenn die Schule bzw. Lehrkraft bereits nach dem Werkstatt- oder Stationenprinzip arbeitet, dann können natürlich auch für die Faustlos-Lektionen jeweils entsprechende Kleingruppen gebildet werden. Einige Schulen wiederholen die Lektionen für die 1. Klasse im Folgejahr und bieten den „Zweitklässlern“ hierfür ergänzende Inhalte und Materialien z.B. aus der Faustlos-CD an, die hierfür sehr viele geeignete Anregungen enthält. Im dritten und in vierten Schuljahr wird dieses Vorgehen dann entsprechend weitergeführt. Grundsätzlich empfehlen wir, dass mit Faustlos an der jeweiligen Schule genau so verfahren wird, wie mit Schulfächern, die einen curricularen Aufbau haben. Diese Lösungsvarianten lassen sich dann ja 1 zu 1 auf Faustlos übertragen.

Wenn bereits das gesamte Faustlos-Programm durchgeführt wurde, die Erziehungs- oder Lehrkraft aber weiterhin mit dem Curriculum bzw. dessen Inhalten arbeiten möchte, dann sind hierfür verschiedene Möglichkeiten denkbar:

  • Wiederholung einzelner Lektionen bzw. Einheiten, in denen noch “Nachholbedarf” bzw. Vertiefung nötig erscheint
  • Regelmäßig verschiedene Rollenspiele aus den einzelnen Lektionen/Einheiten durchführen (entweder bewusst solche, die bereits einmal gespielt wurden oder neue)
  • Vertiefendes Arbeiten mit den Materialien auf der Faustlos-CD
  • Faustlos-Theater-Aufführungen planen und durchführen
  • Faustlos-Rollenspiele z.B. auf Feiern vorführen
  • Bewusstes und gezieltes Anwenden der faustlosen Kompetenzen in realen Konfliktsituationen (anfangs unter enger Anleitung einer erwachsenen Person)
  • Häufiges Arbeiten mit den beiden Postern. Das Problemlöseposter kann z. B. auch auf Nicht-Konfliktsituationen angewendet werden.
  • Spielerische Vertiefungen mit dem Wilden Willi und dem Ruhigen Schneck (oder mit anderen geeigneten Handpuppen)
  • In Kindergärten kann das gesamte Programm wiederholt werden

Viele Schulen und Kindergärten konnten Faustlos durch die finanzielle Unterstützung von Fördervereinen, Krankenkassen, Banken, Gemeindeunfallversicherungen, Lions Club, Eltern, ortsansässigen Firmen und/oder einer Eigenbeteiligung von Lehr- bzw. Erziehungskräften umsetzen. Oft wird eine Mischfinanzierung realisiert, indem z.B. die Materialien über den Lehrmitteletat bezahlt werden, während die Fortbildung von Sponsoren finanziert wird.
Grundschulen und Kindergärten, die mit Faustlos arbeiten wollen, können sich bzgl. einer finanziellen Unterstützung zudem an die Stiftung Bündnis für Kinder – gegen Gewalt wenden.

Die Faustlos-Lektionen sind auf maximal 45 Minuten (in der Grundschule) bzw. 20 Minuten (im Kindergarten) angelegt. Die ersten Lektionen dauern meist deutlich weniger lang. Wichtig ist, dass jeweils folgender Vierschritt umgesetzt wird: 1. Bildbesprechung, 2. Modellrollenspiel der Lehr- bzw. Erziehungskraft, 3. Rollenspiele der Kinder, 4. Transfer in den Lebensalltag der Kinder. Nur wenn Wissensvermittlung (Bildbesprechung) und praktisches Üben (Rollenspiele, Transfer) miteinander verbunden werden, ist der Lernerfolg maximal. Viele Lehrkräfte splitten die Lektionen, indem sie die Bildbesprechung in einem Fach machen, in der sie sich vom Inhalt der Lektion her anbietet und die Vertiefung (Übungen, Rollenspiele) in einem anderen Fach durchführen, das sich hierfür wiederum besonders anbietet (z.B. Sport, Musik, …).

Zu Beginn der Arbeit mit Faustlos ist es zu empfehlen, sich möglichst eng an die Vorgaben zu halten. Mit der Zeit wird sich dann der jeweilige Stil der Lehr- bzw. Erziehungskraft mehr und mehr durchsetzen. Je authentischer, desto besser! Auch hier gilt die Faustregel: Wichtig ist, den didaktischen Vierschritt (1. Bildbesprechung, 2. Modellrollenspiel, 3. Rollenspiel der Kinder, 4. Transfer in den Alltag) umzusetzen.

Die Eltern sollten vor Beginn der Umsetzung – z.B. auf einem Elternabend – umfassend über Faustlos informiert werden. Begleitend zur Umsetzung werden sie in regelmäßigen Abständen über Inhalte und Verlauf der Faustlos-Lektionen informiert (im Anweisungsheft sind entsprechende Briefentwürfe enthalten).
Eltern können zudem auch dadurch in die faustlose Arbeit eingebunden werden, dass ihnen entsprechende Bücher (vgl. Shop) empfohlen werden, und darüberhinaus kann für interessierte Eltern das HPZ-Elternseminar gebucht werden.